
Theo Lingen – vielen bekannt als DER Filmkomiker! Die näselnde Sprache und seine einzigartige Mimik brachte die ZuseherInnen immer wieder zum Lachen 🙂
Doch angefangen hat seine Karriere mit ernsten Rollen am Theater, erst kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges wechselte er in das komische Fach. Zu dieser Zeit hat er sich eine Berühmtheit erspielt, die ihn und seine Familie vor so manchen Anordnungen des damaligen Regimes beschützten. Er war zwar Deutscher, aber seine Frau – Marianne Brecht – war Halbjüdin und er somit „jüdisch versippt“, wie es zur NS-Zeit damals genannt wurde. Mit seiner Popularität war er und somit auch seine Lieben unantastbar. Theo Lingen überlegte damals ins Exil zugehen, aber durch sein Talent Leute zum Lachen zu bringen mit seinen Filmen, bekam er eine Sondergenehmigung, um in Österreich bleiben zu können. Er, der am 10. Juni 1903 in Hannover geboren wurde, zog mit seiner Familie im Jahre 1939 von Wien nach Strobl am Wolfgangsee, wo sie auch bis etwa 1960 blieben (mit Unterbrechungen) und danach wieder ganz nach Wien zurückkehrten. Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahr 1946, bekam er auch die österreichische Staatsbürgerschaft und war somit auch auf dem Papier Österreicher.
Theo Lingen war nicht nur Schauspieler, sondern war auch erfolgreicher Regisseur von etwa 20 Filmen, darunter fallen unter anderem: die Operettenverfilmung „Frau Luna“ (1941) oder „Hauptsache glücklich“ (1941) mit Heinz Rühmann. Ende der 50er spielte er bei Karl May-Filmen mit und danach kamen schon bald die berühmten „Die Lümmel aus der ersten Bank“-Produktionen, in welchen er immer den Direktor spielt. Mit Ende der 60er Jahre und Anfang der 70er ist er in einigen Produktionen der Lisa Film zu finden, wie beispielsweise:
- Die tollen Tanten schlagen zu
- Das große Glück
- Tante Trude aus Buxtehude
- Immer Ärger mit Hochwürden
- Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut
- Wer zuletzt lacht, lacht am besten
Interessant ist auch, dass Theo Lingen in knapp 200 Filmen spielte und mehr als die Hälfte von diesen wurde in den Kriegsjahren gedreht. Von 1975 bis kurz vor seinem Tod moderierte er die ZDF-Sendung „Lachen Sie mit Stan und Ollie“ . In dieser Sendereihe wurden die Originalfilme von „Dick und Doof“ angekündigt und er schilderte die Vita von Stan Laurel und Oliver Hardy. Er starb am 10. November 1978 in Wien an den Folgen seiner Krebserkrankung.
Heute hätte er Geburtstag und wir blicken mit einem lachenden und weinenden Auge zurück auf sein schauspielerisches Talent!
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