
Die 70er Jahre brachten nicht nur klangvolle Schlager und qietschbunte Mode hervor, sondern sie waren auch die Ära des Alpen-Sexfilmchens. Die Lederhosenfilme fanden Anklang…denn es hieß immerhin „Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd„!
Lisa Film kann und konnte schon immer unterhalten – in den süßen 70er Jahren auch ein bisschen auf der erotischen Ebene – In den „Lederhosenfilmen“ wurde ganz ungeniert in der Natur geküsst, gefummelt und geliebt. Und die Zuseher waren begeistert! Der Film „Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd“ war ein Kassenschlager in den Kinos – in Deutschland fanden 1,2 Millionen den Weg in die Kinos.
Eine Art sexuelle Revolution
Warum diese Filme in dieser Zeit so gut ankamen und einfach funktionierten? Nach der 60er Bewegung und die neue Freiheit, welche damals im gesellschaftlichen Leben entstanden ist, waren diese Filme wohl eine Art sexuelle Revolution, denn alle Alpen-Sexfilmchen haben eines gemein: die Lederhosen fallen zu jeder (un)passenden Gelegenheit und die Dirndlröcke hoben sich gleichermaßen freizügig. Es war ein Ausdruck der Lockerheit und der Unbekümmertheit. Gepaart mit der neu gewonnenen sexuellen Freiheit, war der flache und übertriebene Humor das zweite Merkmal dieser Softerotikstreifen. Die Berge, Wiesen und Heuboden waren optimale Kulissen, um Sex und witzige Szenerien auf die Leinwand zu bringen. Ein flacher Humor, eine freizügige und lockere Handlung und das alles im Alpin-Gelände – vielleicht auch eine Art, den Zusehern die Angst vor Sex auf der Leinwand zu nehmen. In den 70er Jahren wurden die Filme erfolgreich vom Publikum angenommen, aber schon ein Jahrzehnt später wurden die Filme als unmoralisch erachtet. Dies könnte darauf hindeuten, dass in den 1970ern noch die revolutionäre Lockerheit der 60er Bewegung mitschwang.
Heute eher skurril, aber dennoch klassisch
In der heutigen Zeit wird der Trend der Lederhosenfilme eher als skurril erachtet und nicht revolutionär. Immerhin hat auch das Heyne Filmlexikon eine recht direkte Beschreibung dieser Filme hervorgebracht: „Bayerische Buam bumsen brünstige Blondinen. Ein wirklich intellektuelles Vergnügen.“ Und trotzdem sind die Filme mit viel nackter Haut, prallen Dirndl-Dekolletés und flachem Humor die Klassiker und den Erotikstreifen. Auch hier gilt der Grundsatz, den Karl Spiehs in all seinen Produktionen verfolgte: “ Unterhaltung ist das oberste Gebot!“ In diesen Alpen-Sexklamotten der 70er Jahre vereinte er einfach wieder Leidenschaft und Unterhaltung miteinander – nur eben mit Lederhosen, kurzen Dirndlröcken und viel nackter Haut!