
Peter Weck wird 90 Jahre alt und sieht eigentlich jeden Tag als Geburtstag an, denn „in diesem Alter ist täglich Geburtstag, falls man aufwacht“, meint er in einem Interview. Große Karriere, unvergessliche Erlebnisse und einzigartige Momente – für ihn ist die Neugierde im Leben die treibende Kraft!
Geboren am 12. August 1930 als zweiter Sohn eines Ingenieurs und Fabrikanten von Flaschenverschlüsse in Wien. Da war es noch lange nicht klar, welche glanzvolle Karriere er in seinem Leben hinlegen wird. Durch seine „herzige“ Stimme und den Rat seines Onkels bewarb sich Peter Weck bei den berühmten Wiener Sängerknaben. Er wurde aufgenommen und wurde zum Sopransolisten bis er 1944 wegen seines Stimmbruchs ausschied. Vom 2. Krieg selbst bekam er so kaum was mit, da die musikalische Erziehung im Vordergrund stand – „ein reiner Glücksfall“, wie er sagt. Nach seiner Matura begann er Klavier, Fagott, Orchesterschlagwerk, Klarinette und Harfe an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst zu studieren mit dem Ziel Dirigent zu werden. Jedoch brach er das Studium nach 2 Jahren ab und begann auf Wunsch seines Vaters ein Maschinenbaustudium, das er ebenso recht schnell abbrach. Letztendlich schloss er das Reinhard-Seminar mit Auszeichnung ab und seine Karriere auf der Bühne stand in den Startlöchern.
Eine schillernde Karriere
In der Rolle des Stanis in Hofmannsthals „Der Schwierige“ übernahm er am Theater am Kurfürstendamm nicht nur seine Paraderolle (1954 -1967), sondern sie verschaffte ihm auch seinen Durchbruch. Hier wurde er vom Regisseur Axel von Ambesser entdeckt. Er bot ihm daraufhin eine Rolle im Film „Bruder Martin“ neben Paul Hörbiger an – das war sozusagen sein Einstieg ins Filmgeschäft.
Ab 1954 war er fixes Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt und ab 1959 wurde er ans Wiener Burgtheater geholt. Durch sein Engagement am Theater konnte er an vielen weiteren Theaterbühnen in der Welt spielen – unter anderem auch am Zürcher Schauspielhaus. In die Schweiz übersiedelte er auch im Jahre 1970 mit seiner Familie und blieb dort für ein paar Jahre – er bekam die Schweizer Staatsbürgerschaft. Im Jahr 1969 übernahm er erstmals die Rolle des Regisseurs beim Film – Karl Spiehs und seine Lisa Film gaben ihm die Möglichkeit beim Film „Hilfe, ich liebe Zwillinge“. Der Film wurde ein voller Erfolg und Kassenschlager im Kino. Ein Jahr darauf führte er auch erstmals am Theater Regie.
Theaterintendant Weck
Nachdem Weck 1980 erstmals wieder in Österreich am Theater spielte, wurde der damalige Kulturstadtrat Helmut Zilk auf ihn aufmerksam. Er wollte ihn für die Intendanz am Theater an der Wien gewinnen. Nach hartnäckigem Nachhaken, willigte Peter Weck ein und übernahm 1983 die Aufgabe, weshalb er von der Schweiz wieder zurück nach Österreich zog. Da es Wecks Ziel war, ein Musicaltheater in Wien zu etablieren, sicherte er sich die Aufführungsrechte von „Cats“ und brachte es nach Wien, das am 24. September 1983 seine deutschsprachige Uraufführung erlebte. 1987 übernahm er auch das Raimund-Theater und das Ronacher, welche gemeinsam mit dem Theater an der Wien zu den Vereinigten Bühnen Wiens zusammengefasst wurden. Nach 2080 Vorstellungen von „Cats“ wurde das Musical 1990 vom Spielplan genommen. Zudem brachte er auch Stücke wie „Les Miserables“ oder „Das Phantom der Oper“ zur deutschsprachigen Uraufführung in Wien. Ebenso gelang es ihm mit dem Musical „Elisabeth“ eine Produktion aus Österreich erfolgreich in die Welt zu bringen.
Film und Fernsehen – eine Ära, die anhält
Mit seiner Rolle in Ambessers „Bruder Martin“ eröffnete sich für Peter Weck die Welt vor und hinter der Kamera. Im Film „Der Kardinal“ unter der Regie von Otto Preminger war er auf internationalem Terrain unterwegs – dort spielte er neben Romy Schneider, Josef Meinrad und Tom Tryon. Zudem war er in den 50er und 60er Jahren oft neben Theo Lingen und Hans Moser in Unterhaltungsfilmen zu sehen. Oft spielte er auch in Filmen mit, welche unter der Regie von Franz Antel, Harald Vock, Franz Josef Gottlieb oder Harald Reinl gedreht wurden. Einige davon sind unter der Produktion der Lisa Film gestanden, wie bespielsweise,“Hochwürden drückt ein Auge zu„, Hilfe, ich liebe Zwillinge“ (führte selbst Regie), „Liebesgrüße aus Tirol„, „Unsere Pauker gehen in die Luft„, Immer Ärger mit Hochwürden„, „Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“ etc.
In weiterer Folge war er auch öfters in der Regie für die Lisa Film tätig, wie bei den Fernsehfilmen „Zwei unter einem Dach„, „Die Rosenkönigin„, „Herzensfeinde„… nur um einige zu nennen.
Sein Lebenslauf spiegelt nur das wider, das er selbst in einem Interview (Servus TV) erwähnt hat – die Liebe zu seinem Beruf macht die Tatsache aus, dass er gerne in andere Charaktere einsteigt. Wie ORF – Programmdirektorin Mag. Kathrin Zechner treffend beschreibt: “ er hatte beinahe ein unheimliches Gespür für Erfolg und eine profunde Liebe zum Publikum und ist vor allem als Mensch einzigartig.“
Er möchte sein neues Jahrzehnt etwas ruhiger angehen und nicht mehr so durchgetaktet sein, so feiert der Jubilar auch im kleineren Kreise mit seiner Familie und seinen Freunden. Das gesamte Lisa Film – Team gratuliert herzlichst zum 90. Geburtstag und wünscht ihn weiterhin ein Leben voller Neugierde!!!