
Franz Antel – er schrieb mit seinen Filmen österreichische und deutsche Filmgeschichte. Von sogenannten k.u.k.-Filmen über erotische Filme zu Schlagerfilme bis hin zu Heimatfilme – Franz Antel führte überall Regie! Franz Antel und die Lisa Film – eine Verbindung die über Jahrzehnte andauerte 🙂
Karl Spiehs und Franz Antel
Beide sind österreichische Filmgrößen, die beträchtlich zur Filmgeschichte beitrugen. Und wie der Zufall es so wollte, gingen sie ein großes Stück gemeinsam und brachten unvergessliche Filme hervor. Bevor Karl Spiehs zum Film kam, war er Musikpromoter und Tourneeveranstalter. Er erzählt, wie er Franz Antel kennenlernte und somit zum Film kam:
„…Am nächsten Tag nahm mich Olsen [Rolf Olsen] zu Franz Antel mit, damals der große Erfolgsregisseur des österreichischen Films. [..] Ratlos fragte Antel damals Rolf Olsen:“Was soll ich mit dem Spiehs anfangen?“ „Gib ihm eine Chance“, warf sich Olsen für mich in die Bresche. „Na, vielleicht als Aufnahmeleiter.“ „Aber höchstens Zweiter“, entschied ein murrender Antel.“ („Die Supernase – Karl Spiehs und seine Film“: 2006; S. 17)
Als dieser zweite Aufnahmeleiter kam Karl Spiehs zur Produktion von „Die Glocke ruft“ dazu und da es bei diesem Film einen finanziellen Engpass gegeben hat, konnte Karl Spiehs diesbezüglich aushelfen und schon war er Mitproduzent. Und diese Konstellation funktionierte die nächsten Jahre ziemlich gut, denn Franz Antel hatte selbst die Idee: „Warum drehen wir nicht in der Wiener Stadthalle? Du kennst doch den Direktor Eder gut. Wir koppeln unsere Stars. Ich bring den Hans Moser, die süße Dänin Vivi Bach, Susi Nicoletti, Paul Hörbiger, Fritz Muliar, den Hansl von Borsody, Rudolf Carl und den Oskar Sima. Du stellst die Schlager-Partie.“ („Die Supernase – Karl Spiehs und seine Film“: 2006; S. 18)
Und so wurde aus den Beiden ein echtes Dreamteam in der Filmproduktion. Ein Auszug der Filme, die die beiden gemeinsam hervorbrachten:
- Die Glocke ruft
- Im schwarzen Rössl am Wolfgangsee
- Die Vier von der Tankstelle
- Liebesgrüße aus Tirol
- Und ewig knallen die Räuber
- Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett
- Otto ist auf Frauen scharf
- Musik, Musik – da wackelt die Penne
- Das große Glück
- Blau blüht der Enzian
- Mein Freund, der Lipizzaner
- Almenrausch und Pulverschnee u.v.m.
Einfach legendär…
Seine Leidenschaft war der Film! Das merkte der am 28. Juni 1913 in Wien geborene Franz Antel recht früh. Er tritt im Jahr 1931 in die gerade erste eröffnete Filmakademie ein. Und bereits zwei Jahre später führte er bei seinem ersten Film Regie, allerdings wurde dieser aus finanziellem Mangel nie fertiggestellt. Danach sammelte er Erfahrungen als Regie- und Produktionsassistent und schrieb für Zeitungen immer wieder Kurzgeschichten. Nach den Kriegsjahren, die er als Soldat hinter sich brachte, widmete er sich wieder ganz dem Film.
Dann, im Jahr 1947, kam auch sein erster Film “ Das singende Haus“ in die Kinos. Er wurde ein gefragter Filmemacher in Österreich und Deutschland – vorwiegend war er bekannt für seine Heimatfilme und den sogenannten k.u.k.-Filmen, die in der Kaiserzeit spielten. In den 60er Jahren wagte er als einer der ersten den Schritt zum Produzieren von erotischen Filmen – mit Erfolg! ABER er errang eigentlich erst im Alter – genauer gesagt mit den Teilen von „Der Bockerer“ die große Anerkennung als Filmschaffender. Insgesamt drehte und produzierte der Wiener Regisseur rund 90 Filme in seiner Karriere. Im Alter von 94 Jahren starb Franz Antel in Wien am 12. August 2007.
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