
„Österreich – Oben und Unten“, „Stalingrad“, „Nanga Parbat“ und noch viele andere Filme entstammen der Regie von Joseph Vilsmaier. Im Kollegenkreis wird er oft der „Erneuerer des Heimatfilms“ genannt…
Joseph Vilsmaier wurde am 24.1.1939 in München geboren. Es konnte damals wohl kaum einer ahnen, was aus dem strammen Burschen mal so wird. Aber nachdem er ein Internat in Augsburg besuchte, begann er eine filmtechnische Ausbildung bei Arnold & Richter (ARRI). Nebenbei studierte er am Münchner Konservatorium Musik und spielte in einer Jazzband. Er fand bei der Bavaria Film eine Anstellung als Materialassistent und er arbeitete sich hoch bis hin zum Kameraassistenten. Ab dem Jahr 1972 wirkte er als Kameramann bei zahlreichen Fernsehproduktionen mit, wie „Rote Erde“ oder einige „Tatort“-Folgen und viele weitere.
1978 machte er sich selbstständig und arbeitete als freischaffender Kameramann. Ein paar Jahre später wurde er auf Anna Wimschneiders Roman „Herbstmilch“ aufmerksam und kaufte die Filmrechte dafür. Er gründet die Produktionsfirma „Perathon Film“ und mit seiner ersten Regiearbeit für die Verfilmung vom Roman „Herbstmilch“ gelang ihm ein einschneidender Erfolg. Der Film, in dem seine verstorbene Frau Dana Vavrova die Hauptrolle mimte, bekam den deutschen Fernsehpreis verliehen.
Auch mit dem Film „Stalingrad“ gelang ihm ein riesengroßer Erfolg. Immerhin steckte er einen enormen Aufwand an Material und Technik in den Film und hatte ein Budget von 20 Millionen Mark. Er erreichte etwa 1,3 Millionen Zuseher im Kino.
Es kamen weitere erfolgreiche Filme, wie „Comedian Harmonists“ oder „Nanga Parbat„.
Joseph Vilsmaier war meist nicht nur der Regisseur sondern auch Produzent, Co-Autor und Kameramann in einem.
In den letzten Jahren hat er sich auch auf Dokumentationen gestürzt, wie „Bavaria – Traumreise durch Bayern“ oder unsere Doku „Österreich – Oben und Unten“ mit der Filmmusik von Hubert von Goisern. Hier zeigt Vilsmaier seinen Blick auf Österreich:
- von Oben stellt er das gewaltige Naturschauspiel zur Schau
- von Unten macht er sich auf in die Täler und erspäht, wie Tradtion und Moderne in Österreich beieinander leben
Die Musik von Hubert von Goisern und die Erzählung von Michael Niavarani machen diese Dokumentation zu einer Reise durch ganz Österreich, welche unvergesslich ist.
Und auch im Jahr 2017 brachte er wieder einen Dokumentarfilm in die Kinos: Mit „Bayern – sagenhaft„, stellt er den Brauchtum des Landes vor und mit der Sprechbegleitung der Kabarettistin Monika Gruber, sowie einzelne Sketche mit ihr möchte er nicht nur auf die Schönheit der Landschaft aufmerksam machen, sondern auch auf die kulturelle Vielfalt von Bayern.
Joseph Vilsmaier hat ein besonderes Auge für das Detail, das Schöne, das Unbekannte und das Faszinierende. Genau dies bemerkt man in all seinen Regie- und Kameraarbeiten – und so entführt er seine Zuschauer in die Welt, wie er sie sieht!