
Peter Berling ist tot – letzte Woche, am 21.November 2017, verstarb der Schauspieler, Produzent und Autor in Rom. Im Alter von 83 Jahren fand der Ausnahmekünstler inmitten seiner Skripten sein Ende.
Peter Berling konnte als Charakterdarsteller, Bohemian, Schriftsteller oder auch DER Fassbinder-Produzent beschrieben werden. Geboren im Jahr 1934 in Polen, wuchs er in verschiedensten Regionen in Deutschland auf. Ihm war früh klar, dass er keine akademische Karriere angehen würde, da er schon in der Schule in keiner seiner kreativen Ambitionen festgelegt werden wollte. Wie es in auf seiner Homepage steht, wurde er in der Schule bereits als „unstet und leicht ablenkbar – es sei denn es geht um „Geschichte“ bezeichnet. Nachdem er nicht in die Fußstapfen der Eltern als Architekten trat, machte eine Lehre als Maurer und konnte sich letztendlich in der Akademie der bildenden Künste einschreiben. Sein Leben neben seinem Grafikstudium finanzierte er als Reiseleiter, technischer Zeichner und freier Maler – auch da konnte man davon ausgehen, dass er sich in seinem Leben nicht auf eine Sache festlegt. Zum Film brachte ihn Alexander Kluge und mit 24 Jahren war Peter Berling der jüngste Filmproduzent Deutschlands. Er lernte den Regisseur R.W. Fassbinder kennen und machten gemeinsam einige Projekte zusammen. Im Jahre 1969 zieht er nach Rom und bringt seine Aufmerksamkeit verstärkt deutsch-italienischen Co-Produktionen entgegen. In den folgenden Jahren kamen Zusammenarbeiten mit Regisseure wie Werner Herzog, Jean-Jacques Annaud, Marco Bellocchio und andere zu Stande.
Zum Schreiben kam er durch Willy Bär, den Herausgeber der Zeitschrift „Cinema“ – Peter Berling schrieb als freier Mitarbeiter bei GEO, SPIEGEL, Playboy etc. Er arbeitet weiterhin als Darsteller und wurde nebenbei zum Schriftsteller. Sein Leben war geprägt voll von Abwechslung und Perspektivenwechsel – alleine aus diesem Grund sollte man sein Buch „Hazard & Lieblos“ lesen. Eine Autobiographie, die sein Leben aus seinen Erinnerungen darstellt.
Als Schauspieler wurde er sehr bald als Charakterdarsteller wahrgenommen, das ihm auch Rollen in Filmen wie „Der Name der Rose“ oder „Gangs of New York“ verschaffte. Doch auch im Jahr 1974 wurde er Teil der Lisa Film-Familie. Er spielte in dem literarischen Erotikwerk „Die Nichte der O.“ die Rolle des Alex und folgte den Anweisungen vom Regisseur Sigi Rothemund, der bei diesem Film nicht auf sein Pseudonym Siggi Götz zurückgreift.
Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Hinter hohen Ansprüchen verbirgt sich ein mit Sexeinlagen drapierter und nur selten von Ironie durchsetzter Groschenroman.“ [ Es war nicht die Nachtigall. In: Lexikon des internationalen Films. Zweitausendeins, abgerufen am 20. August 2017.]
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